Deutsch-israelische Begegnungen im Wettbewerb "Frieden für Europa"

18.12.2007 | 

Deutsch-israelisches Projekt "Frauen und Männer des Widerstands - Frauen und Männer des Friedens" in Werftpfuhl und in Israel

Im Rahmen des von der Stiftung "Erinnerung und Zukunft" geförderten Schulwettbewerbs "Europa für den Frieden" fanden im Herbst 2007 unter dem Titel "Frauen und Männer des Widerstands - Frauen und Männer des Friedens" ein deutsch-israelisches Projekt in Berlin / Werftpfuhl und in Israel statt. Zwölf Jugendliche aus Berlin und zwölf Jugendliche aus Bat Yam und Kiryat Yam in Israel nahmen an diesem Projekt teil.

Deutsch-israelische Gruppe

Projektbeschreibung

Unter dem Titel „Frauen und Männer des Widerstands – Frauen und Männer des Friedens“ beschäftigten sich die Jugendlichen mit Personen, die verfolgt wurden, die im Widerstand waren und sich auf ihre – ganz unterschiedliche – Art für den Frieden in Israel und in Deutschland einsetzten und einsetzen. Die Verbindung zwischen den deutschen und israelischen Frauen und Männern ist der Holocaust – im Sinne einer Erfahrung, die sie alle teilten und daraus ihre unterschiedlichsten Konsequenzen – in unterschiedlichen Formen von Widerstand und Kampf für Frieden – ziehen. Das Projekt war in zwei Begegnungen angelegt, eine Broschüre wurde als Dokumentation erstellt.

Begegnung in Berlin / Werftpfuhl

In der ersten Begegnung in Berlin Werftpfuhl vom 12.-21.10.07 lernten sich die deutschen und israelischen Jugendlichen zunächst intensiv kennen. Thematisch beschäftigten sie sich mit der Widerstandskämpferin Hilde Coppi, deren Sohn den Jugendlichen viel zu ihr und der Widerstandsorganisation Rote Kapelle erzählen konnte. Darüber hinaus standen mit Ilse Heinrich und Charlotte Kroll auch zwei Frauen, die das Konzentrationslager Ravensbrück überlebten, den Jugendlichen für ein Gespräch zur Verfügung.

Zeitzeuginnengespräch in Ravensbrück

Der Projektteil wurde daneben eingerahmt von Diskussionen, Workshoparbeit und einem Gedenkstätttenbesuch. Ein besonderes Erlebnis stellte für die israelischen Jugendlichen die Berlintage und der Aufenthalt in den deutschen Gastfamilien dar.

Begegnung in Israel

Fortgesetzt wurde die thematische Arbeit in Israel mit der Projektarbeit zu Menachem Begin und Uri Avnery. Beide Personen waren als junge Erwachsene in einer politisch-militärischen Untergrundorganisation aktiv und gingen anschließend sehr unterschiedliche Wege, die in ein Friedensengagement führten. In Israel führten die Jugendlichen Gespräche mit Uri Avnery und Harry Horvitz, einem Berater und langjährigem Freund von Menachem Begin. Eingerahmt wurde der Projektteil in Israel von Diskussionen und Workshoparbeit, von Stadtrundgängen in Jerusalem, Tel Aviv und Haifa und einem Besuch am Toten Meer. Bewegend war für alle Jugendlichen der Besuch in der zentralen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und die anschließende, gemeinsam gestaltete Gedenkzeremonie. Ebenso wie in Deutschland konnten auch die deutschen Jugendlichen Zeit in den israelischen Gastfamilien verbringen.

Fazit der Jugendlichen

Wie die Jugendlichen in ihrer Dokumentationsbroschüre darstellen, waren für sie die wichtigsten Themen und Ziele des Projekts:
- darüber zu diskutieren, was sie von Zeitzeugen/-innen lernen können und welche Rolle Widerstand und Einsatz für den Frieden für sie heute spielen kann
- zu sehen, dass es wichtig ist, sich gegen Diskriminierung einzusetzen
- mehr über die Anderen zu lernen und gegen Vorurteile zu kämpfen
- über ähnliche und unterschiedliche Themen, die Deutsche und Israelis bewegen, zu diskutieren
- neue Freunde finden.