20 Jahre „Queer Easter“
Vom 14.-21.04.2019 sind junge Menschen aus Europa und Nahost zum Jubiläum eines der größten internationalen Bildungsevents der LSBTIQ+-Community in Europa zusammengekommen: Beim 20. „Queer Easter“-Seminar ging es um Entwicklungen der Vergangenheit und Zukunft und Bedingungen in den jeweiligen Ländern.
Seit 20 Jahren treffen sich um die Ostertage junge Menschen aus ganz Europa und Nahost in Werneuchen. „Queer Easter“ ist in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein zu einer festen Tradition geworden und hat sich schnell zu einem der größten internationalen Bildungsevents der LSBTIQ+-Community entwickelt, einer Gemeinschaft, die all jene umfasst, die sich selbst als lesbisch oder schwul, bisexuell oder transgender, intersexuell oder ganz einfach als queer bezeichnen – sich also jenseits althergebrachter Normen von Mann, Frau und Heterosexualität verorten.
Die Teilnehmenden aus ganz Europa und Nahost, die vom 14. bis 21. April 2019 nach Werneuchen gekommen sind, haben zum Jubiläum den Blick zurück und nach vorne gerichtet. Sie haben sich damit auseinandergesetzt, wie die Queer-Community entstanden ist und ihre Rechte erkämpft hat, was sich in den letzten 20 Jahren in der Queer-Community getan hat, wie die Bedingungen in den einzelnen Ländern sind und wie sie verbessert werden können.
„Während es einerseits Länder gibt, in denen sich die rechtliche Lage und gesellschaftliche Akzeptanz verbessert hat und zum Beispiel die sogenannte Ehe für alle eingeführt wurde, gibt es andere Länder, in denen leider die gegenteilige Tendenz festzustellen ist“, führt Bildungsreferent Marc Rüdiger aus, der die Begegnung organisiert hat. Er verweist auf die Situation in Russland, wo bloße Aufklärung über nicht-heterosexuelle Lebensweisen inzwischen ein Straftatbestand ist. „Deshalb halten wir es für wichtig, die internationale Solidarität zu verstärken und Betroffene im Kampf für ihre Rechte zu unterstützen“, so Rüdiger weiter.
Die Teilnehmenden von „Queer Easter“ fahren mit neuen Impulsen für ihre politische Arbeit nach Hause. Ihr Engagement ist in der Regel verknüpft mit dem Einsatz für sozialistische Ideen, sind doch die meisten von ihnen in Jugendorganisationen aus den internationalen Dachverbänden der SJD – Die Falken aktiv, deren Bundesbildungsstätte das Haus in Werftpfuhl ist. Das Motto lautete deshalb dieses Jahr „20 years of socialist struggle“.
Neben politischen Inhalten ist es aber auch die Atmosphäre in der „Queer Easter“-Woche, die junge Leute veranlasst, Jahr um Jahr wiederzukommen: „Uns ist wichtig, dass sich in der Bildungsstätte alle willkommen und angenommen fühlen und so sein können, wie sie sind“, betont Rüdiger. Diese Gemeinschaft zu erfahren, ist vielen in ihren Heimatländern leider nach wie vor nicht in gleicher Weise möglich.
Das Queer-Easter-Seminar wurde unterstützt durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union.
„Queer Easter“ wurde organisiert durch die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Kooperation mit internationalen Partnerorganisationen der SJD – Die Falken: YES (Young European Socialists), IUSY (International Union of Socialist Youth) und IFM-SEI (International Falcon Movement – Socialist Educational International).