„Wie kommt der Wendepunkt in der Sozialen Frage? – Wege aus der Ungleichheit“

Ein alter baufälliger Gebäudebereich mit zerstörtem Pflasterweg. Menschen sind traurig und verzweifelt.
19.09.2023 bis 22.09.2023

Seminar vom 19. bis 22. September 2023 für Auszubildende und Berufsschüler*innen aus Berlin. Anmeldung ist jetzt möglich!

Teilnehmen können Jugendliche ab 16 Jahren. Auszubildende können die Seminare als Bildungszeit (früher Bildungsurlaub) beantragen. Wer mehr erfahren oder sich anmelden möchte, nimmt bitte Kontakt zu Bildungsreferent Marc Rüdiger auf: m.ruediger@kurt-loewenstein.de - Tel.: 033398-8999-25 - oder füllt das unten verlinkte Formular aus!

Worum geht es?

Die Gesellschaft ist sozial ungleich aufgestellt. Es gibt ungleiche Chancen für Zugänge zu Berufen und Bildung, die Menschen auf Grund von Zuschreibungen, Diskriminierungen und auch sozialer Herkunft verwehrt bleiben.

In den letzten Jahren gab es mehrere große Bewegungen, die verstärkt auf verschiedene Diskriminierungen hingewiesen haben, u.a. die durch den Tod von George Floyd begonnene „Black Lives Matter“-Bewegung, die auf weiterhin vorherrschenden Rassismus hinwies oder die #metoo-Bewegung, die öffentliche Debatten über Sexismus und männlichen Machtmissbrauch anregte. Die Bewegungen fanden ihren Ursprung in den USA, das öffentliche Echo zeigte in Deutschland gleichermaßen wie stark verschiedene Formen von Diskriminierungen auch hierzulande vertreten sind. Weitere Diskriminierungen von marginalisierten Gruppen wurden öffentlich diskutiert, sei es die Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja sowie weiter ansteigender Antisemitismus.

Neben den vorherrschenden Diskriminierungen verwehren auch die Finanzsituation und der Bildungsgrad viele verschiedene Zugangsmöglichkeiten für die Zukunft vieler Menschen.

Besonders durch die Pandemiezeit wurden diese verschiedenen Lebenschancen und Missstände deutlicher. Im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und die folgende Bewegung von Geflüchteten nach Deutschen stiegen menschenverachtende und demokratiefeindliche Tendenzen erneut an. In diesem Seminar wollen wir auf Machtstrukturen und Exklusionen aufmerksam machen, die Zugänge zur Arbeitswelt und Möglichkeiten der Selbstverwirklichung verhindern. Dabei sollen junge Erwachsene angesprochen werden, die selbst meist ausgrenzende Erfahrungen gemacht haben.

Die Teilnehmenden sollen sich dabei mit ihren eigenen, fremden und zugeschriebenen Privilegien auseinandersetzen und durch Reflektion von Strukturen, Stereotypen und Vorurteilen ihr eigenes Verhalten reflektieren können.

Im Seminar soll gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und wie diese Erscheinungsformen die Demokratie bedrohen, analysiert werden. Hierbei soll auf die vorher beschriebenen Diskriminierungen eingegangen werden, aber auch wie Verschwörungserzählungen und Fake News dazu führen, dass die Gesellschaft durch ausgrenzende Zuschreibungen weiter auseinanderrückt, anstatt gemeinschaftlich konstruktiv an Lösungen zu arbeiten.

Besonders wollen wir die Zusammenhänge von sozioökonomischen Ressourcen und gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten deutlich machen, die Teilnehmenden ermutigen, auf kreative Weise selbstwirksam zu werden und andere zu ermuntern, sich nicht als marginalisierte Gruppe wahrzunehmen, sondern sich für die eigenen Chancen und Rechte einzusetzen.

Dafür sollen dystopische und utopische Medienformate entstehen, bei denen die Teilnehmenden entweder Problemstellungen überspitzt darstellen und damit auf aktuelle Probleme und den Folgen sozialer Ungleichheit hinweisen können oder zeigen, wie eine gleiche und sozial gerechte Gesellschaft aussehen könnte, um damit anzustrebende gesellschaftliche Ziele zu verdeutlichen.

Utopien können dabei zeigen, wie die Gesellschaft sein soll, indem auf die Realität bezogene Denkmuster durchbrochen werden. Dystopien dienen als eine Kritik an den jeweils gegenwärtigen Zuständen, indem sie bis ins Gefährliche gesteigert werden. Dabei werden für gewöhnlich nicht nur totalitäre Staaten und Diktaturen porträtiert, sondern auch die geistige Grundhaltung.

Beide Gattungen, ursprünglich aus der Literatur stammend, übernehmen eine Wunsch- und Warnfunktion. Beide Formen der Extrapolation zeigen die Konsequenzen von gesellschaftlichen Handlungen und Einstellungen. Wie die Fülle an dystopischen Settings in Literatur, Spielen und Filmen zeigt, sind diese von hohem unterhalterischem Wert für (junge) Erwachsene und dienen daher als Vehikel für die Kritik der Teilnehmenden für die eigene Zielgruppe.

Details zum Seminarinhalt können dem Seminarprogramm entnommen werden.

Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein ist anerkannter Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung.

Logo der Landeszentrale für politische Bildung Berlin

Teilnahmebeitrag:
Der Teilnahmebeitrag beträgt je 50,- Euro.

Übernachtungszimmer:
Zur Übernachtung stehen Mehrbettzimmer zur Verfügung. Alle Zimmer sind mit einem eigenen Bad ausgestattet.

Kontakt und Ansprechpartner:
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
Marc Rüdiger
Freienwalder Allee 8-10
16356 Werftpfuhl
Tel.: 033398 - 8999-25
E-mail: m.ruediger@kurt-loewenstein.de

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